Ist Bitcoin doch viel besser für die Umwelt, als viele Umweltschützer:innen meinen? In einem kürzlich veröffentlichten Paper äußert sich ein Team des MIT positiv über die Umweltchancen der Kryptowährung – und bestätigt damit die Argumentation vieler Bitcoin-Enthusiasten. Das Team argumentiert sogar, dass das BTC-Netzwerk das Potenzial hat, einen enormen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten und den Klimawandel zu bremsen.
Der Anteil des BTC-Netzwerks am weltweiten Stromverbrauch beträgt derzeit in etwa 0,1%. Grund dafür ist, dass das Bitcoin-Mining für die Validierung und Verschlüsselung der Transaktionen große Mengen an Energie benötigt. Deshalb sorgt die Kryptowährung immer wieder für Diskussionsstoff unter Umweltschützer:innen und Klimaaktivisten:innen.
Einige von ihnen argumentieren, dass der CO2-Fußabdruck des Netzwerks viel zu hoch sei – oder fordern sogar ein Bitcoin-Verbot. Andere wiederum sehen in der Innovationskraft der neuen Technologie jedoch eine gewaltige Chance für die Umwelt – wie auch ein Team des MIT. In einem kürzlich veröffentlichten Paper erkennt das Team die Argumentation vieler Bitcoin-Enthusiasten an.
So schafft das BTC-Netzwerk über den Verkauf der geminten BTC einen Anreiz dafür, das Netzwerk der erneuerbaren Energien auszubauen: In dem Paper schreibt das Team:
„Erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Solarenergie sind durch Schwankungen gekennzeichnet, was zu einer unbeständigen und nicht kontrollierbaren Stromerzeugung führt (…) Eine höhere und stabilere Nachfrage nach Strom aus erneuerbaren Energiequellen kann deren Ausbau fördern, wobei die Produktionskosten durch Skalierung gesenkt werden.“
Doch das ist noch nicht alles: In naher Zukunft könnte die Kryptowährung sogar dazu beitragen, den Treibhauseffekt einzudämmen, indem es Methanemissionen zur Energieproduktion nutzt.
Vor allem die USA können laut dem MIT-Team dank des BTC-Netzwerkes den Umweltschutz aktiv vorantreiben. In dem Land befinden sich nämlich zahlreiche verlassene Rohstoffanlagen, die nach wie vor große Mengen Methan freisetzen.
Dieses kann zwar theoretisch durch Verbrennung in das wesentlich weniger schädliche CO2 umgewandelt werden. Wie das MIT-Team schreibt, sind die Auswirkungen auf das Klima fast 100-mal schädlicher, als die gleiche Menge CO2. Doch auch hierbei fehlt es oft an finanziellen Anreizen, dies zu tun. Genau hier kommt der Bitcoin ins Spiel: Miner können die Elektrizität, die sie durch die Verbrennung des Methans gewinnen („Gas Flaring“), nutzen, um ihre Mining-Anlagen zu betreiben.
Das löst zwar nicht das Problem, dass durch die Rohstoffproduktion massive Umweltschäden entstehen. Dennoch kann die Kryptowährung hierbei ganz klar der Umwelt zugutekommen. Wie BeInCrypto bereits berichtete, plant eine Unternehmensgruppe sogar, mit einem 400 Millionen US-Dollar schweren Fonds eine negative CO2-Bilanz für das BTC-Netzwerk zu erreichen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass die Kryptowährung bisher nicht zu Umweltschäden beigetragen hat. Die Argumentation des MIT-Teams zeigt jedoch: Letztlich hängt alles nur davon ab, wie die Menschen die Technologie nutzen. Ein BTC-Verbot hält die Menschen nicht davon ab, die Umwelt zu verschmutzen. Ein bewusster Umgang mit der Technologie bietet hingegen ein unglaubliches Potenzial, die aktuellen Umweltprobleme zu lösen oder zumindest einzudämmen.