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Deutsche Finanzaufsicht verlängert Maßnahmen gegen Geldwäsche bei N26

N26: Weiterhin Probleme im Kampf gegen Geldwäsche

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat N26 erneut wegen Mängeln bei der Geldwäscheprävention gerügt und Maßnahmen verlängert, um der Bank zu helfen. Bereits im Mai 2021 hatte die Bafin die Bank aufgrund von Mängeln in diesem Bereich gerügt. Seit November 2021 gibt es zudem ein Wachstumslimit für die Neobank: N26 darf pro Monat nur noch 50.000 Neukunden aufnehmen. Gleichzeitig wurde ein Sonderprüfer in die Bank geschickt, um den Fortschritt im Kampf gegen Geldwäsche zu beobachten.

Der Sonderprüfer wird sein Mandat nun verlängern, da die Finanzaufseher weiterhin unzufrieden mit N26 sind. Die Bafin fordert von N26, geeignete technisch-organisatorische und personelle Maßnahmen zu ergreifen und aufrechtzuerhalten, um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherzustellen. Die Bafin-Verlängerung wurde im März beschlossen, aber erst jetzt bekannt gegeben.

Besonders das Verdachtsmeldewesen wird bemängelt. Die Bafin fordert N26 auf, ein ausreichendes EDV-Monitoring zu schaffen, eine angemessene Qualitätssicherungsfunktion aufzubauen und wirksame Kontrollen von Auslagerungen einzurichten. Damit sind die Meldungen von Geldwäscheverdachtsfällen an die Financial Intelligence Unit (FIU) gemeint. Als Behörde untersucht die FIU die von den Banken gemeldeten Fälle.

N26 gibt an, bereits umfassend in Präventionsmaßnahmen investiert, das Personal verstärkt und die Technologie optimiert zu haben, um Geldwäsche vorzubeugen. Nun will die Bank den von der Bafin erstellten Plan zur Beseitigung der noch offenen Themen umsetzen. In anderen Bereichen, die von der Finanzaufsicht bemängelt wurden, hat N26 bereits Abhilfe geschaffen. Die Mängel in der Geschäftsorganisation und im Risikomanagement wurden beseitigt, und die Bafin-Auflagen in diesen Bereichen wurden aufgehoben.

Die Probleme mit der Geldwäscheprävention verfolgen N26 bereits seit längerer Zeit. Noch bevor die Bafin sich damit befasste, wurden in den Medien Mängel bei der Überprüfung von Kunden (KYC) gemeldet, die dazu führten, dass Betrüger die Konten der Bank nutzten. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen des Verdachts auf betrügerische Kundenkonten oder betrügerische Nutzung von N26-Konten. Kunden hatten zuvor geklagt, dass gemeldete Konten nicht zeitnah gesperrt wurden. Das Verfahren gegen Verantwortliche in der Bank wurde im November jedoch wieder eingestellt. Aufgrund verspäteter Geldwäscheverdachtsmeldungen musste N26 bereits im Herbst 2021 eine Rekordstrafe von 4,25 Millionen Euro zahlen.

Das Wachstumslimit der Bafin ist zudem eine unangenehme Bremse für die Expansion der Bank. N26 ist die größte Neobank in Deutschland und hat heute rund acht Millionen Kunden in 24 Ländern, zehn Jahre nach dem Start. Trotz des Wachstumslimits konnte N26 im Jahr 2022 die Umsätze um rund 30 Prozent steigern. Allerdings schreibt die Bank weiterhin Verluste, obwohl die Bruttoerträge zuletzt um 50 Prozent auf 182 Millionen Euro gestiegen sind.

Die Investoren stören sich vorerst nicht an den Auflagen der Bafin. Bei der letzten Finanzierungsrunde im Herbst 2021 wurde die Bank mit rund acht Milliarden Euro bewertet. Es gibt jedoch Gerüchte, dass diese Bewertung möglicherweise nicht gehalten wird. Die Allianz soll ihre Anteile an der Neobank loswerden wollen und damit ein deutlich niedrigeres Bewertungsangebot von rund drei Milliarden US-Dollar akzeptieren. Grund für die geringere Bewertung sollen die Wachstumsbeschränkungen der Finanzaufsicht sein. Angeblich haben sich Investoren eine Absicherung ins Kleingedruckte schreiben lassen, sollte die Bafin-Auflage auch in diesem Jahr noch gelten.

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