Zentralbank-Kryptowährungen ohne Mehrwert?
In einem Interview mit The Block äußerte sich Fadi Aboualfa, der Forschungsleiter des Krypto Brokers Copper, kritisch über digitales Zentralbankgeld, auch bekannt als Central Bank Digital Currency (CBDC). Er ist der Meinung, dass diese digitalen Währungen keinen Mehrwert für den täglichen Gebrauch bieten und stattdessen Schwierigkeiten für das System und Händler mit sich bringen werden.
Aboualfa stellt fest, dass die CBDCs noch in der Entwicklung sind und es viele Herausforderungen gibt. Er glaubt jedoch nicht, dass sie eine Zukunft haben, da sie kein tragfähiges Bargeldäquivalent für den täglichen Gebrauch sind. Er äußert Zweifel an den aktuellen Modellen und betont, dass die Technologie fehlt, um diese Ideen umzusetzen.
Ein weiterer Kritikpunkt, den Aboualfa anspricht, ist der Wettbewerb, der durch die CBDCs entstehen würde. Er ist der Meinung, dass Verbraucher nur zwei Möglichkeiten haben werden, digitale Währungen auszugeben: über eine Zentralbank oder eine Geschäftsbank. Das würde zu einem unfairen Wettbewerb führen, da die Zentralbanken nicht die technischen Kapazitäten haben, um die digitalen Währungen vollständig anzubieten. Damit hätten sowohl die Banken als auch die Kunden, die CBDCs kaufen möchten, einen großen Nachteil.
Aboualfa warnt auch vor den Risiken für Banken und Kunden, die mit CBDCs verbunden sein könnten. Wenn es im klassischen Finanzmarkt zu Turbulenzen kommt, könnten die CBDCs betroffen sein. Er verweist auf das Beispiel der Silicon Valley Bank, die in diesem Jahr Insolvenz anmelden musste. Investoren, die zu diesem Zeitpunkt CBDCs von der Bank gekauft hätten, wären ihr Vertrauen innerhalb weniger Tage verloren gegangen.
Der Forscher betont, dass das Design, die Handhabung und die Vermittlung zwischen Verbrauchern und Händlern bei der Entwicklung von CBDCs noch unzureichend berücksichtigt werden. Es ist wichtig, dass die verschiedenen Zentralbanken ihre eigenen Überlegungen und Anforderungen einbringen können.
Trotz der Kritik gibt es in den Ländern aktuelle Projekte zur Einführung von digitalen Währungen. Innerhalb der Europäischen Union ist geplant, den digitalen Euro ab 2027 auf den Markt zu bringen. Die Verbraucher sollen dafür lediglich ihr Handy benötigen und eine Internet-Brieftasche verwenden können. Wie die Ausgabe des digitalen Euro konkret umgesetzt werden soll, ist jedoch noch unklar.
Die Einführung von CBDCs ist ein Versuch der Zentralbanken, auf das wachsende Interesse an Kryptowährungen zu reagieren. Die Technologie muss jedoch noch beweisen, dass sie im großen Maßstab funktionieren kann.
Trotz der Kritik sind CBDCs ein Thema, das weiterhin diskutiert wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob sie tatsächlich im Alltag genutzt werden können.