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SNB verweigert Bitcoin-Reserve und setzt auf digitale Zentralbankwährung

SNB: Ablehnung einer Bitcoin-Reserve und Fortschritte bei CBDC

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat erneut ihre Ablehnung einer Bitcoin-Reserve bekräftigt, wenngleich sie der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) aufgeschlossener gegenübersteht. Martin Schlegel, Vorsitzender des Direktoriums der SNB, äußerte sich in einem Interview mit Bloomberg Television in Zürich deutlich zur Haltung der Bank in Bezug auf Kryptowährungen.

SNB lehnt die Einrichtung einer Bitcoin-Reserve ab

In dem Interview stellte Schlegel klar, dass die SNB keine Bitcoin-Reserven in der Schweizer Staatskasse einrichten möchte. Er schloss zudem aus, dass die Bank ihr Vermögen mit anderen Kryptowährungen diversifizieren sollte. Die Hauptgründe für diese Entscheidung liegen in der Unvereinbarkeit von Bitcoin und anderen digitalen Währungen mit den Zielen der SNB zur Geldpolitik.

Laut Schlegel seien Bitcoin und andere Kryptowährungen aufgrund ihrer Volatilität keine geeignete Absicherung für den Werterhalt. Darüber hinaus hinterfragte er die Netzwerkintegrität von Kryptowährungen und betonte, dass diese "im Grunde genommen Software" seien, was sie anfällig für Bugs mache.

Es ist erwähnenswert, dass die SNB unter Druck geriet, Bitcoin in ihren Reserven zu halten, insbesondere nachdem die USA bereits eine ähnliche Politik verfolgt hatten. Krypto-Befürworter haben im letzten Jahr eine Kampagne gestartet, um eine Initiative zur Änderung von Artikel 99, Absatz 3 der Schweizer Verfassung anzustoßen. Diese Initiative sieht vor, dass ein Teil der Geldreserven der Schweiz sowohl in Gold als auch in Bitcoin gehalten werden sollte. Bis Juni 2026 haben die Unterstützer Zeit, mindestens hunderttausend Unterschriften zu sammeln, um die Initiative zur Volksabstimmung zu bringen.

CBDC-Pilotprojekt geht weiter

Trotz der strikten Ablehnung einer Bitcoin- oder Kryptowährungsreserve bleibt die SNB in der Entwicklung von CBDC aktiv. Kürzlich gab die Zentralbank grünes Licht für die Einführung eines Pilotprogramms ihrer Großhandelsversion an der SIX Digital Exchange.

In ihrem aktuellen Jahresbericht hebt die SNB den möglichen Einsatz eines synthetischen CBDC hervor, der als private Token-Währung definiert ist und vom Schatzamt unterstützt wird. Diese Initiative orientiert sich an der britischen Zahlungsinfrastruktur Fnality, die 2023 eingeführt wurde.

Die SNB prüft diese synthetische CBDC-Option als mögliche Alternative zur DLT-Abwicklung (Distributed Ledger Technology) für ihr privates Token-Geld. Neben dieser Option werden auch ein wCBDC (wholesale CBDC) und hybride Systeme in Betracht gezogen, die das SIC (Swiss Interbank Clearing) Zahlungssystem der SIX mit der Blockchain-Technologie verbinden.

Die Entwicklung und Integration von CBDCs könnte die Geldpolitik und das Finanzsystem der Schweiz erheblich beeinflussen und zeigen, dass die SNB trotz ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Bitcoin in der digitalen Währungslandschaft aktiv bleibt.

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