Die Entscheidung des Gerichts zugunsten von Ripple im Prozess gegen die SEC hat in der Kryptobranche für große Aufregung gesorgt. Allerdings glaubt der ehemalige Führungskraft der amerikanischen Bankenaufsicht, John Reed Stark, dass das Urteil in der nächsten Instanz kippen wird.
Stark argumentiert, dass die Begründung von Richterin Analisa Torres auf wackeligen Beinen steht. Er ist der Meinung, dass die Börsenaufsicht SEC durch das Urteil ihre Aufgabe, Investoren zu schützen, gefährdet sieht.
Die Branche hingegen sieht den Sieg von Ripple als Chance für andere Kryptowährungen, die nun ebenfalls großes Potenzial für Kursanstiege haben sollen. So verbucht beispielsweise der virale Krypto-Presale von Wall Street Memes enormen Erfolg und hat am Wochenende die 15 Millionen Dollar-Marke überschritten.
Stark kritisiert jedoch, dass die Entscheidung von Richterin Torres den Kleinanlegern den Schutz entzieht. Er argumentiert, dass durch die Einstufung von XRP als kein Wertpapier beim Verkauf an Krypto-Börsen eine Art Zweiklassen-Gesellschaft für Investoren geschaffen wurde. Die institutionellen Anleger gelten hingegen als Käufer von Wertpapieren, wenn sie in XRP investiert haben.
Für Stark ist dies eine Form von Diskriminierung und er verurteilt die Begründung des Gerichts, dass Kleinanleger angeblich nichts über XRP gewusst oder nicht bereit gewesen seien, zu recherchieren. Er hält diese Aussage für eine Beleidigung der Kleinanleger.
Die zentrale Frage für Stark besteht darin, ob Anleger Gewinne erwarten können oder nicht. Für ihn war dies das Hauptanliegen der Käufer von XRP. Deshalb findet er es unverständlich, dass XRP beim Kauf über Kryptobörsen als kein Wertpapier eingestuft wird, während es bei institutionellen Anlegern als Wertpapier gilt.
Stark weist auch darauf hin, dass institutionelle Anleger XRP anschließend ebenfalls über Kryptobörsen hätten verkaufen können, was bedeuten würde, dass der Coin plötzlich zu keinem Wertpapier mehr würde.
Aufgrund dieser Analyse und seiner Insiderkenntnisse geht Stark davon aus, dass die SEC das Urteil in der nächsten Instanz anfechten und Recht bekommen wird. Es gibt jedoch auch Stimmen, die anderer Meinung sind und darauf verweisen, dass die Richterin in ihrem Urteil die Bezeichnung „Wertpapier“ für XRP vermieden hat. Nun liegt der Ball bei der SEC, die entscheiden muss, ob sie das Gerichtsurteil akzeptiert oder in die Berufung geht.