Ripple gewinnt teilweise den Rechtsstreit gegen die US-Börsenaufsicht SEC. Die New Yorker Richterin Analisa Torres entschied am 13. Juli, dass XRP kein Wertpapier ist, solange es an Privatanleger verkauft wird. Verkäufe an institutionelle Investoren gelten jedoch weiterhin als Wertpapierverkäufe. Ripple-Chef Brad Garlinghouse zeigt sich optimistisch und bezeichnet die Entscheidung bezüglich institutioneller Anleger als vernachlässigbar. Dennoch kann die SEC Berufung gegen das Urteil einlegen.
Die ehemalige Staatsanwältin des US-Justizministeriums, Katie Haun, hält eine Berufung seitens der SEC jedoch für unwahrscheinlich. Sie ist skeptisch, ob die SEC tatsächlich Rechtsklarheit wünscht, da die Kommission von der derzeitigen Verwirrung profitiere. Haun bezeichnet das Urteil als vorteilhaft für die Kryptobranche, insbesondere für laufende Verfahren im Sekundärmarkt.
John Reed Stark, ein ehemaliger Anwalt in der Enforcement Division der SEC, hat hingegen eine andere Meinung. Er analysiert das Gerichtsurteil und betrachtet es als problematisch. Seiner Ansicht nach werden die Entscheidung höchstwahrscheinlich angefochten und aufgehoben, da es sich lediglich um eine Entscheidung eines einzelnen Bezirksrichters handelt.
Brad Garlinghouse sieht das Urteil als Erfolg für Ripple, betont jedoch, dass die SEC Jahre brauchen würde, um Berufung einzulegen. Über eine mögliche Berufung kann derzeit nur spekuliert werden.
Die Entscheidung könnte Auswirkungen auf die US-Kryptobranche haben und den Standort für Kryptodienstleister wieder attraktiver machen, so Hagen Weiss, Rechtsbeistand der Wirtschaftskanzlei Dentons. Eine Berufung seitens der SEC ist möglich, jedoch nicht ideal.
Es bleibt abzuwarten, wer letztendlich das letzte Wort in dem Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC haben wird. Die Entscheidung im Hinblick auf institutionelle Anleger könnte vernachlässigbar sein, doch die Einschätzung, dass eine Berufung Jahre dauern würde, ist fraglich. Die weitere Entwicklung und mögliche Auswirkungen auf die Kryptobranche in den USA bleiben abzuwarten.