Ondo Finance, ein Vermögensverwalter mit Sitz in Ethereum, erweitert seinen Markt durch die Zusammenarbeit mit Polygon Labs, um die Akzeptanz von tokenisierten Finanzprodukten in der dezentralen Finanzwelt (DeFi) voranzutreiben.
Durch die Expansion zu Polygon plant Ondo Finance seinen ersten Schritt über das Ethereum-Mainnet hinaus zu machen, da die Transaktionskosten aufgrund der Kapazitätsgrenzen des Ethereum-Netzwerks gestiegen sind. Durch die Zusammenarbeit mit Polygon sollen diese Kosten gesenkt werden.
Laut Justin Schmidt, dem Präsidenten und Chief Operating Officer von Ondo Finance, wird die Vereinbarung mit Polygon den Zugang zu institutionellen Vermögenswerten in der Blockchain erleichtern. Schmidt betonte, dass dieser Schritt zu einem richtigen Zeitpunkt erfolgt, da im DeFi-Ökosystem höhere Renditen möglich sind als bei anderen Vermögenswerten wie Stablecoins.
Die Federal Reserve und andere Zentralbanken haben in den letzten Jahren die Zinssätze erhöht, um die Inflation einzudämmen. Dadurch sind auch die Renditen für Staatsanleihen gestiegen. Einige Unternehmen wie Ondo Finance haben diese Gelegenheit genutzt und Staatsanleihen tokenisiert, um von den höheren Renditen zu profitieren.
Ein tokenisierter Vermögenswert ist eine Blockchain-basierte Darstellung des Eigentums an einem Vermögenswert. Die zugrunde liegenden Eigenschaften und Erträge bleiben dabei erhalten. Im Gegensatz dazu ist ein Stablecoin ein digitaler Token, dessen Wert an eine Fiat-Währung oder einen Rohstoff gebunden ist, um seine Volatilität unter Kontrolle zu halten.
Laut Dune Analytics hat Ondo Finance derzeit den größten Marktanteil an tokenisierten Wertpapieren mit einer Marktkapitalisierung von fast 134 Millionen US-Dollar. Andere Unternehmen wie Franklin Templeton und JP Morgan haben ebenfalls Positionen in diesem Markt.
Der Schritt von Ondo Finance, sein Angebot an tokenisierten Finanzprodukten zu erweitern, erfolgt zu einer Zeit, in der etablierte Finanzunternehmen nach Investitionsmöglichkeiten in Kryptowährungen suchen. Unternehmen wie BlackRock, Fidelity, Valkyrie und Invesco haben Anwendungen für Bitcoin-Fonds eingereicht.
Der Einstieg traditioneller Finanzunternehmen in die Kryptowelt und die zunehmende Tokenisierung könnten Teil eines Trends im Finanzwesen sein. Experten wie Colin Butler, globaler Leiter für institutionelles Kapital bei Polygon Labs, erwarten in naher Zukunft eine Flutwelle von Unternehmen, die die Tokenisierung einführen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt für tokenisierte Finanzprodukte entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf das traditionelle Finanzsystem haben wird. Unternehmen wie Ondo Finance setzen jedoch auf die Chancen, die sich durch die Tokenisierung von Vermögenswerten bieten, um in diesem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.