
Bargeldzahlung und Kryptowährungen in der Schweiz: Ein Wandel der Zahlungsgewohnheiten
In der Schweiz bleibt die Vorliebe für Bargeldzahlungen hoch, während die Akzeptanz von Kryptowährungen vergleichsweise gering ist. Dennoch zeigen die jüngsten Trends, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer langsam von Bargeldtransaktionen abwenden und der Besitz von Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Inhaltsverzeichnis
Abnehmende Dominanz von Barzahlungen
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) führte im Herbst 2024 eine Umfrage durch, die sich mit den Zahlungspräferenzen von 2.000 in der Schweiz lebenden Personen befasste. Während die Befragten in Telefoninterviews und Online-Formularen ihre Zahlungsgewohnheiten teilten, wurden auch ihre täglichen Zahlungen über eine Woche hinweg aufgezeichnet, um genauere Daten zu erhalten.
Trotz der hohen Zahl an Menschen, die weiterhin Bargeld als Zahlungsmittel bevorzugen – 95 % der Befragten gaben an, dass sie nicht vom Bargeld abrücken wollen – zeigt die Umfrage, dass die Nutzung bargeldloser Transaktionen im Aufschwung ist. So wurden im Jahr 2023 etwa 35 % der 18.623 Transaktionen mit Debitkarten abgewickelt, während Bargeld lediglich 30 % ausmachte. Fünf Jahre zuvor hatten die Verbraucher noch 70 % ihrer Transaktionen mit Fiatgeld getätigt. In der gleichen Zeitspanne ist der Anteil der Zahlungen per Kreditkarte und mobiler Apps auf 14 % bzw. 18 % gestiegen.
Akzeptanz von Kryptowährungen in der Schweiz
Trotz der Bedeutung der Schweiz als ein Zentrum für Web3- und Kryptowährungsinnovationen hat es das Land nicht in die Top 20 des Chainalysis Global Crypto Adoption Index 2024 geschafft. Die SNB-Umfrage zeigt, dass nur ein kleiner Teil der Schweizer Bevölkerung in den Besitz von Kryptowährungen ist. Aktuell liegt die Akzeptanz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel in der Schweiz bei lediglich 10 %.
Die Umfrage deutet jedoch auf einen langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg der Krypto-Besitzer hin. Der Bericht prognostiziert einen Anstieg der Krypto-Besitzer/innen von 6 % im Jahr 2022 auf 10 % im Jahr 2024. Besonders deutlich ist dieser Anstieg in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen, wo der Anteil von 11 % auf 17 % steigt.
Auch in den Altersgruppen von 35 bis 54 Jahren sowie über 55 Jahren hat die Nutzung von Kryptowährungen für Zahlungen zugenommen, wobei die Anstiege bei etwa 5 % bzw. 3 % liegen.
Insgesamt zeigt sich, dass Kryptowährungen in der Schweizer Rechtsprechung nach wie vor als Nischenzahlungsoption betrachtet werden. Dies wird unterstrichen durch den Widerstand im Parlament gegen die Einführung einer Bitcoin (BTC)-Reserve.
Der Wandel in den Zahlungsgewohnheiten ist deutlich: Während Barzahlungen weiterhin geschätzt werden, ist die wachsende Akzeptanz und Nutzung von Kryptowährungen ein Signal für eine sich verändernde Finanzlandschaft in der Schweiz.