Neue globale Vorschriften für Krypto-Börsen empfohlen
Die Mitglieder des Financial Stability Boards (FSB) haben neue globale Vorschriften für Krypto-Börsen empfohlen. Diese Vorschriften sollen Maßnahmen zur Risikominderung und Vermeidung von Interessenkonflikten enthalten.
Das FSB ist eine internationale Finanzinstitution, die aus Vertretern der G20 besteht und für die Überwachung und Koordination der Finanzstabilität zuständig ist.
Laut einem Bericht von Reuters hat das FSB Empfehlungen zur globalen Regulierung von Krypto-Börsen ausgesprochen. Der Generalsekretär des FSB, John Schindler, riet allen Ländern, die Empfehlungen anzunehmen, auch wenn sie kein Mitglied der G20 sind. Dadurch könnten zukünftig auch Tragödien wie der Zusammenbruch von FTX vermieden werden. FTX hatte seinen Sitz auf den Bahamas, die nicht zur G20 gehören.
Neben der regulatorischen Transparenz für Börsen könnten sich Krypto-Unternehmen nicht mehr auf Unwissenheit berufen, so Schindler.
Der Basler Bankenausschuss und die internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) werden noch detailliertere Regeln ausarbeiten. Letztere hatte bereits im Mai diesen globalen Ansatz vorgeschlagen.
Im Juli 2022 veröffentlichte das FSB einen Entwurf mit neuen Empfehlungen, zu deren Umsetzung sich die Staats- und Regierungschefs der G7 verpflichteten. Zudem akzeptierten sie auch die globalen Empfehlungen der Financial Action Task Force zur Verringerung des Geldwäscherisikos bei Kryptowährungen.
Die Empfehlungen sollen ab 2025 in Kraft treten.
Ein neuer Gesetzentwurf geht auf die Empfehlungen des EU-Aufsichtsrats ein. Elizabeth McCaul, Mitglied des EU-Aufsichtsrats, meinte zu Beginn des Jahres, dass jede Bewertung eines Börsen-Risikoprofils alle Länder berücksichtigen solle, in denen diese tätig ist. Der europäische Gesetzentwurf über Märkte für Krypto-Assets (MiCAR) sei daher ein guter Anfang, könne aber noch verbessert werden.
Die Europäische Union hat das Gesetz zur Regulierung von Börsen und Kryptowährungen bereits im April verabschiedet, es soll jedoch erst bis Ende 2024 in Kraft treten.
Laut dem FSB können die neuen Empfehlungen Unternehmen helfen, deren Aktivitäten von Gesetzen wie MiCAR nicht erfasst werden. Darüber hinaus würden sie einen übergreifenden Rahmen bieten, den die Länder für das Risikomanagement benötigten.
In den Vereinigten Staaten bleibt es währenddessen weiter spannend. Erst letzte Woche Donnerstag verlor die US-Börsenaufsicht (SEC) einen Teil des Prozesses gegen Ripple Labs. Der endgültige Ausgang dieses Gerichtsverfahrens könnte die Art und Weise beeinflussen, wie das Land künftig mit der Krypto-Industrie umgeht.
Zudem haben die US-Senatoren Lummis und Gillibrand letzte Woche ihren Responsible Financial Innovation Act erneut in den Kongress eingebracht. Dieser schlägt vor, den Großteil aller Kryptowährungen als Ware statt als Wertpapier zu definieren.