Die Kryptoindustrie in den USA sollte nicht auf den Abschluss von Gerichtsverfahren warten, sondern mit temporären Beschränkungen fortgefahren werden, sagte der ehemalige Vorsitzende der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), Timothy Massad, in einem Interview mit CNBC. Massad erklärte, dass die Durchsetzung aktueller Gesetze allein nicht ausreiche, um den Kryptomarkt zu regulieren, und dass neue Standards erforderlich seien.
Massad führte zwei Hauptgründe für seine Argumentation an. Zum einen dauerten Gerichtsverfahren oft sehr lange, und die Kryptoindustrie könne möglicherweise versuchen, diese Fälle auszudehnen, um auf eine Änderung der Regulierungshaltung nach den Wahlen im Jahr 2024 zu hoffen. Zum anderen würden Gerichtsverfahren nicht alle dringenden Probleme lösen, die angegangen werden müssten.
Die Frage, ob Kryptowährungen regulatorisch als Wertpapiere betrachtet werden sollten, bezeichnete Massad als wichtig, aber er betonte, dass es derzeit dringlichere Probleme gebe, die angegangen werden müssten. Er schlug vor, dass eine gemeinsame Initiative der CFTC und der Securities and Exchange Commission (SEC) eine Selbstregulierungsorganisation für die Kryptoindustrie schaffen sollte. Diese Organisation könnte grundlegende Standards in Bereichen wie Vermögensschutz, Betrugsprävention und Interessenkonflikte entwickeln und bestimmte Meldepflichten für Krypto-Börsen und Handelsplattformen einführen.
Massad argumentierte, dass eine solche Lösung es ermöglichen würde, grundlegende Industriestandards einzuführen, ohne die Wertpapiergesetze neu schreiben zu müssen, was ein komplizierter Prozess wäre und ungewollte Konsequenzen und Schlupflöcher mit sich bringen könnte.
Insgesamt betonte Massad die Notwendigkeit neuer Standards in der Kryptoindustrie, um die regulatorischen Herausforderungen zu bewältigen. Er forderte eine aktive Vorgehensweise und plädierte für eine Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden und der Branche, um die notwendigen Änderungen umzusetzen.