
EIOPA empfiehlt 100% Kapitalanforderung für Krypto-Anlagen von Versicherungsunternehmen
Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat eine drastische Empfehlung ausgesprochen, die erhebliche Auswirkungen auf das Investitionsverhalten von Versicherungsunternehmen in der EU haben könnte. Demnach soll eine Kapitalabsicherung von 100% für Krypto-Anlagen gefordert werden. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die unvorhersehbare Volatilität und die hohen Risiken, die mit Krypto-Anlagen verbunden sind und soll den Schutz der Versicherungsnehmer in den Vordergrund stellen.
Inhaltsverzeichnis
100% Kapitalabsicherung gefordert
In ihrem Technical Advice-Bericht vom 27. März empfiehlt die EIOPA, dass alle Engagements in Krypto-Vermögenswerten zu 100 % des Kapitalwerts besteuert werden sollten. Die Behörde betont, dass der bestehende regulatorische Rahmen nicht ausreichend ist, um die Risiken digitaler Vermögenswerte zu managen. Daher wird eine vollständige Kapitalanforderung als notwendig erachtet. Im Vergleich dazu liegen die Anforderungen für traditionelle Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien deutlich niedriger – bei 39 bis 49% für Aktien und 25% für Immobilien.
Die EIOPA stellt vier Regulierungsoptionen vor, wobei die dritte Option – die Anforderung von Kapitalreserven in Höhe von 100% des Kryptowertes – als am geeignetsten angesehen wird. Dies ist insbesondere relevant, da eine niedrigere Schwelle von 80% nicht als ausreichend erachtet wird, um die Volatilität der kryptowährungsbezogenen Preise zu verringern.
Auswirkungen auf den Versicherungssektor
Sollte die Europäische Kommission dem Vorschlag von EIOPA folgen, könnte dies zu einem signifikanten Rückgang des Markinteresses an digitalen Vermögenswerten führen. Versicherungsunternehmen wären gezwungen, ihre Anlagestrategien neu zu bewerten, wobei einige möglicherweise den Krypto-Markt vollständig verlassen. Diese Veränderungen könnten den Weg für ähnliche regulatorische Ansätze in anderen internationalen Rechtsordnungen ebnen und neue Standards für die Aufsicht über Investitionen in digitale Vermögenswerte setzen.
Die EIOPA betrachtet die 100%ige Kapitalanforderung nicht als unnötige Beschränkung, sondern als notwendige Vorsichtsmaßnahme zur Erhöhung der Finanzstabilität. Diese Regelung würde dazu beitragen, die Gelder der Versicherungsnehmer vor den Risiken und Verwerfungen des Krypto-Marktes zu schützen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Preise von Kryptowährungen theoretisch auf null fallen könnten, und die benötigte Diversifizierung über digitale Vermögenswerte bietet keinen ausreichenden Schutz gegen einen derartigen Verlust.
Fazit
Durch die Durchsetzung von Kapitalpuffern will die EIOPA eine starke finanzielle Sicherheit im Versicherungssektor etablieren. Die bevorstehende Entscheidung der EU zu diesem Vorschlag wird voraussichtlich weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Versicherungsunternehmen und Krypto-Märkte weltweit interagieren. Die Entwicklungen in diesem Bereich sollten sowohl von Investoren als auch von den betroffenen Unternehmen aufmerksam verfolgt werden.