93 % der befragten Zentralbanken arbeiten an CBDC-Projekten, während Entwicklungsländer bisher CBDCs ausgegeben haben – Neue Umfrage prognostiziert weltweit 15 Einzelhandels- und 9 Großhandels-CBDCs bis 2030

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat Ende 2022 eine Umfrage unter 86 Zentralbanken durchgeführt, um herauszufinden, wie weit sie bei der Entwicklung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) sind. Die Umfrage ergab, dass etwa 93 % der befragten Zentralbanken an CBDC-Projekten arbeiten. Sowohl große Volkswirtschaften wie Indien und das Vereinigte Königreich als auch die Europäische Union erwägen die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen.

Die Untersuchung umfasste Jurisdiktionen, die zusammen 94 % der globalen Wirtschaftsleistung repräsentieren. Dabei zeigte sich, dass Schwellenländer bei der Entwicklung von CBDCs sowohl für den Einzelhandel als auch für den Großhandel den etablierten Ländern weit voraus sind. Über 60 % der befragten Banken haben ihre Forschung im Rahmen dieser Projekte intensiviert, nachdem Krypto-Assets und Stablecoins immer beliebter wurden.

Es wurde festgestellt, dass die Arbeit an CBDCs für den Einzelhandel weiter fortgeschritten ist als die Entwicklung von CBDCs für den Großhandel. Doppelt so viele Zentralbanken testen CBDCs für Privatkunden im Vergleich zu denen, die Großhandelstransaktionen testen. Es wird erwartet, dass rund 18 % der Währungsbehörden innerhalb der nächsten drei Jahre ein CBDC für Privatkunden herausgeben werden.

Laut den Ergebnissen der Umfrage werden Stablecoins und andere Krypto-Assets selten außerhalb des Krypto-Ökosystems für Zahlungen verwendet. Stattdessen werden sie hauptsächlich für grenzüberschreitende Überweisungen und Verbraucherkäufe genutzt. Die Zentralbanken sind der Meinung, dass CBDCs im Großhandel Engpässe bei grenzüberschreitenden Zahlungen lindern könnten.

Bisher haben nur Entwicklungsländer wie die Bahamas, die östliche Karibik, Jamaika und Nigeria CBDCs ausgegeben. Die Ausgabe eines CBDC erfordert einen rechtlichen Rahmen, der den Zentralbanken die Befugnis dazu gibt. Der Anteil der Zentralbanken, die über eine solche rechtliche Befugnis verfügen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 26 % auf 27 % gestiegen. Etwa 8 % der befragten Rechtssysteme passen derzeit ihre Gesetze an, um diese Befugnis zu klären.

Laut der Umfrage könnten bis 2030 weltweit 15 CBDCs für den Einzelhandel und 9 für den Großhandel im Umlauf sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung von digitalen Zentralbankwährungen in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.

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