Die Vorstöße weltweiter Regulierungsbehörden, insbesondere der Vereinigten Staaten, stellen den Kryptomarkt vor zunehmende Schwierigkeiten. In Kombination mit der aktuellen makroökonomischen Lage ergibt sich ein äußerst tückisches Umfeld für Trader.
In dieser instabilen Situation liegt der Schlüssel zur Lösung in einem entsprechenden Risikomanagement. Trader sollten verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Gefahren einer geringen Liquidität zu mindern.
Ein Hauptvorwurf der SEC (Securities and Exchange Commission) gegenüber Krypto-Börsen betrifft den Handel mit nicht registrierten Wertpapieren. Dazu zählen unter anderem Solana (SOL), Cardano (ADA) und Filecoin (FIL). Die Klagen richteten sich zunächst nur gegen Bittrex, wurden aber mittlerweile auch gegen Binance und Coinbase ausgeweitet. Die SEC bemängelt das signifikante Wachstum des Handelsvolumens von Altcoins im Vergleich zu den traditionellen Favoriten Bitcoin und Ethereum.
Als Konsequenz aus den SEC-Klagen haben US-amerikanische Börsen jene Altcoins aus dem Angebot genommen, die als nicht registrierte Wertpapiere eingestuft wurden. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Liquidität auf allen Krypto-Handelsplattformen. Insbesondere die Markttiefe der zehn wichtigsten Kryptowährungen auf Bittrex, Binance.US und OKCoin ist stark gesunken. Bei Binance.US und OKCoin betrug der Rückgang seit Jahresbeginn sogar unglaubliche 85%.
Sinkende Liquidität kann jedoch auch ein Symptom für andere Probleme sein. OKCoin musste beispielsweise aufgrund der aktuellen Bankenkrise vorübergehend die USD-Einlagen aussetzen und hatte anschließend Schwierigkeiten, die Liquidität wiederherzustellen.
Auch die weltweite Bitcoin-Liquidität ist besorgniserregend gesunken. Die großen Market-Maker Jane Street und Jump haben ihre Liquiditätsoperationen in den USA eingestellt, was die Situation weiter verschärft hat. Die Reserven von BTC, ETH und Stablecoins an den Börsen sind innerhalb eines Jahres um 20%, 40% bzw. 52% gesunken.
Diese rückläufige Liquidität stellt erhebliche Risiken für Händler dar. Eine geringe Liquidität begünstigt Marktmanipulation und erhöht das Risiko von Pump-and-Dump-Strategien. Zudem führt sie zu Slippage, bei dem der geplante und der tatsächliche Preis stark voneinander abweichen und erhebliche Verluste entstehen können. Auch die Schließung von Positionen kann bei geringer Liquidität zu Schwierigkeiten führen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, können Händler verschiedene Maßnahmen ergreifen. Der Handel an Börsen mit hohem Handelsvolumen und engen Spreads bietet mehr Stabilität. Die Überwachung der Markttiefe und der Auftragsbücher hilft, die Liquidität zu bewerten, und die Verwendung von Limit-Aufträgen anstelle von Marktaufträgen minimiert den Slippage. Zudem kann eine Diversifizierung der Handelsaktivitäten über mehrere Kryptobörsen verhindern, dass Liquiditätsengpässe einer Plattform zum Verhängnis werden.
Trotz der aktuellen Herausforderungen ist der Krypto-Handel nicht unüberwindbar. Händler sollten informiert bleiben, zuverlässige Plattformen nutzen und intelligente Handelsstrategien anwenden, um erfolgreich zu handeln.