Der Bitcoin hat am Montagabend erneut die 31.000-Dollar-Marke getestet, musste den Tagesgewinn am Ende aber beinahe vollständig wieder abgeben. Nach dem turbulenten Wochenstart lässt er es am Dienstag etwas ruhiger angehen und klettert auf 24-Stunden-Sicht um moderate 0,7 Prozent auf rund 30.400 Dollar. Der aktuelle Seitwärtstrend setzt sich damit fort.
Vor rund drei Wochen hat der Bitcoin die 30.000-Dollar-Marke zurückerobert und sie seither nicht mehr nachhaltig unterschritten. Auf dem Weg nach oben ist bislang aber spätestens bei 31.460 Dollar der Deckel drauf. Dort hatte der Kurs in der Vorwoche den höchsten Stand seit rund einem Jahr markiert.
Anschließend musste er zwar erneut einen Teil der Gewinne abgeben. Die seit Ende Juni gültige Seitwärtsrange zwischen 29.600 und 31.500 Dollar ist damit aber weiterhin intakt – und für die sonst so volatile Kryptowährung auch vergleichsweise eng.
In der Vergangenheit folgten auf derartige Seitwärtsphasen mit relativ geringer Volatilität häufig dynamische Ausbrüche im Chart. Die Bullen haben aktuell aber etwas zu kämpfen, die positive Stimmung der vergangenen Wochen aufrechtzuerhalten.
Die Zulassungsanträge für diverse Spot-EFTs auf den Bitcoin hätten sicherlich eine Menge Schwung geliefert, sagte Brent Xu, CEO der DeFi-Plattform Umee, gegenüber Barron’s. „Doch das scheint jetzt wieder etwas abzuflauen.“ Zur Begründung verweist er auf die langwierigen Entscheidungsprozesse der US-Börsenaufsicht SEC, die bislang bekanntlich sämtliche Bitcoin-Spot-ETFs abgelehnt hat.
Im Falle des von BlackRock beantragten Produkts, das maßgeblich zur jüngsten Erholung des Bitcoins beigetragen hat, könnte die finale Entscheidung nach Bloomberg-Informationen beispielsweise womöglich erst Mitte März 2024 fallen.
Makro-Daten wieder im Fokus
Xu erwartet daher, dass bald wieder makroökonomische Faktoren wie die Daten zur Entwicklung der US-Inflation im Juni und das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed bald wieder die Kursentwicklung am Kryptomarkt beeinflussen werden.
Händler verweisen angesichts der unklaren Perspektive auf erhebliche Rückschlagrisiken, falls die Zinsen um Juli und September erneut angehoben werden. Auch Xu rechnet daher mit einem deutlichen Anstieg der Volatilität.
DER AKTIONÄR teilt die Einschätzung, dass die Schwankungen beim Bitcoin kurz- und mittelfristig wieder zunehmen dürften. Auf lange Sicht ist das Potenzial aber noch lange nicht ausgeschöpft, denn mit der Chance auf die ersten Spot-ETFs und dem „Halving“ im kommenden Jahr gibt es gleich zwei potenzielle Katalysatoren für eine neue Rally.
Mutige Anleger bringen sich für dieses Szenario in Stellung, halten aber noch etwas Pulver für eventuelle Rücksetzer trocken. Wer bereits langfristig investiert ist, bleibt dabei.